Esoterik, Religion und Massenkonsum

Im Rahmen der Differenzierung und Abgrenzung zwischen Spiritualität und Esoterik sowie Religion, verweisen wir immer wieder gern auf kritische Reflexionen in der Gesellschaft. Zuletzt war es das „Schwarzbuch Esoterik“, welches einige Diskussionen auslöste.

Heute möchte ich in diesem Sinne auf den Artikel „Channeln mit Engeln“ der Autorin Andrea Roedig beim FREITAG online hinweisen, der eine sehr lesenswerte Analyse des Massenphänomens Esoterik bereit hält (hier).

Die Autorin setzt sich mit dem Konsum innerhalb dieses Phänomens ebenso kritisch auseinander, wie mit dem Verhältnis zum Christentum, dem allgemeinen Zeitgeist und dem menschlichen Bedürfnis nach Antworten und Trost als Gegengewicht zur Beschwerlichkeit des Lebens. Die Abgrenzung zum Wissenschaftsbetrieb kommt zwar als Ausgangspunkt darin vor, die Diskussion des Seins in Hinsicht auf Spiritualität wird jedoch nur angedeutet, ohne aktuelle Erkenntnis der Wissenschaft zu diesem Themenkomplex zu berücksichtigen.

Dennoch gelingt es Andrea Roedig nachvollziehbar zu argumentieren und bringt die Frage, was das Wesen der Esoterik ist und warum sie in den Köpfen der Anhänger zu funktionieren scheint, sehr anschaulich auf den Punkt, da die Autorin kategoral argumentiert. So heißt es dort: „Es ist ein wesentliches Merkmal der Esoterik, dass sie zwischen Geist und Materie, Denken und Sein nicht unterscheidet. Das führt zu dem, was die Philosophen gemeinhin einen „naturalistischen Fehlschluss“ nennen. Im esoterischen Weltbild wird die Metapher zur Wirklichkeit, und die Wirklichkeit zum sympathetisch verwobenen Deutungsraum. Weil sie bewusst nicht zwischen Konzept und Realität unterscheidet, kann Esoterik so tun, als gebe es die kosmischen Energien, die acht Chakren des Körpers und die Farben der Aura wirklich, als könne man tatsächlich mit Engeln telefonieren.“

Damit kann man sich gewiss ernsthaft auseinandersetzen. Der Artikel beim FREITAG: „Channeln mit Engeln“ (hier)

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Author: Holger